DHB U21: Gegen Schweden platzt der Medaillentraum

  27.06.2025
Nach der 26:32-Niederlage im Viertelfinale spielen die DHB-Junioren bei der WM in Polen nun um die Plätze 5 bis 8

Das war bitter: nach fünf ungeschlagenen Partien bei der U21-WM in Polen kassierten die DHB-Junioren ausgerechnet im Viertelfinale die erste Niederlage. Nach dem 26:32 gegen Schweden ist der Medaillentraum geplatzt, wie vor zwei Jahren bei der U19-WM in Kroatien, als man am Ende Fünfter wurde, geht es für das Team um Kapitän Henri Pabst erneut um die Plätze 5 bis 8. Erster Gegner in der Platzierungsrunde ist am Freitag um 18.30 Uhr (live bei DYN) das Team aus Norwegen, das sein Viertelfinale gegen Dänemark verloren hatte.

„Wir haben konzentriert angefangen, dann ließen wir viele Chancen liegen, auch insgesamt drei Siebenmeter. Dazu kamen zwei, drei technische Fehler, die Schweden zurück ins Spiel bringen. So kassieren wir viele einfache Gegentore über Tempogegenstöße in der Phase, als Schweden den Spieß umdrehte. Auch in der zweiten Hälfte leisten wir uns zu viele technische Fehler, am Ende versuchen wir es mit Brechstange“, bilanzierte Bundestrainer Martin Heuberger.

Dabei war die deutsche Mannschaft hervorragend ins Viertelfinale gestartet, führte nach fünf Minuten 4:1 – aber dann drehten die Schweden die Partie mit einer 5:2-Serie zum 9:6. Das 5:4 sollte auch die letzte Führung der DHB-Auswahl bis zum Schlusspfiff gewesen sein. Beim 12:13 drei Minuten vor der Pause war die Heuberger-Truppe nochmals in Schlagdistanz, bevor die Skandinavier mit einem 16:14 in die Pause gingen, dank einer überragenden Partie von Axel Mansson, der am Ende mit neun Treffern auch bester Werfer war.

Nach einem Doppelschlag von David Móré (bester DHB-Werfer mit sieben verwandelten Strafwürfen) zum 21:24 keimte im deutschen Team noch einmal Hoffnung auf, doch dank zwei Treffern von Linus Gustavssson und einem weiteren Tor von Mansson setzte sich Schweden vorentscheidend auf 27:22 ab. Obwohl die deutsche Mannschaft nochmals auf 25;27 verkürzte, hielt Schweden diesen Vorsprung auch bis zum 32:26-Endstand. „Wir haben alles versucht, mehrfach die Abwehr umgestellt, eine Manndeckung gegen Mansson gespielt. Aber Schweden ließ den Ball gut laufen, zudem sind wir zu schwach in Überzahl und auch die Torhüter waren nicht so stark wie vorher. Wir haben in der entscheidenden Phase keinen kühlen Kopf bewahrt“, sagte Heuberger, in dessen Team Levin Unbehaun (Handball Sport Verein Hamburg) sein erstes Länderspiel absolvierte und gleich zwei Siebenmetertreffer beisteuerte. „Das war ein sehr gutes Debüt, er hat sich direkt zurechtgefunden“, sagte der Bundestrainer.

Vor dem ersten Platzierungsspiel gegen Norwegen heißt es nun erst einmal die Köpfe wieder hochbekommen: „Natürlich sind jetzt alle niedergeschlagen. Wir hoffen in den letzten beiden Spielen auf unsere alte Stärke und wollen das Turnier mit zwei Siegen beenden“, hofft Heuberger.

U21-WM in Kattowitz/Polen: Deutschland – Schweden 26:32 (14:16)

Deutschland: Frederik Höler (VfL Potsdam/ Füchse Berlin), Julian Buchele (TV Großwallstadt/Frisch Auf Göppingen); David Móré (Rhein-Neckar Löwen/7/7), Elias Newel (FRISCH AUF! Göppingen/HC Oppenweiler/Backnang/1), Florian Drosten (MT Melsungen/ASV Hamm Westfalen), Felix Göttler (TuSEM Essen), Fritz Haake (Dessau-Roßlauer HV), Tim Gömmel (HC Erlangen/1), Linus Kutz (THW Kiel/TSV Altenholz/4), Henri Pabst (THW Kiel/TSV Altenholz/2), Anton Preußner (Füchse Berlin/ASV Hamm Westfalen/5), Jan Schmidt (Bayer Dormagen/2), Georg Löwen (HSG Wetzlar), Leif Haack (TV 05/07 Hüttenberg/2), Florian Scheerer (HC Erlangen), Levin Unbehaun (Handball Sport Verein Hamburg/2/2) – bester Werfer Schweden: Axel Mansson (9/5)

Quelle: handball.net
Foto: Kolektiff images/IHF